Rote Horizonte

Claudia Merk

Eine Frau steht ganz still mit dem Rücken zum Betrachter. Vor ihr ein dunkler See, dahinter schroffe Felsen, die sich zu einem Berg auftürmen. Ein Windzug streicht die Gräser auf eine Seite. Ihre Kleidung passt sich dem Wind an. Sie wird davor geschützt, nimmt ihn aber trotzdem wahr. Spürt ihn innerlich. Sie scheint an einem Ort voller Frieden. ­Einem unwirklichen Ort, der nur ihr gehört. Sie wird in den Horizontlinien aufgenommen und doch bleibt sie ein klares Individuum in der Umgebung. Dieses Bild in meinem Kopf ist eine ­Fabrikation von Fernweh – der Sehnsucht nach unwirklichen Welten, ausgelöst durch meinen treuen Reisebegleiter – einer roten Jacke.