Unterrichtsinhalte

Praktische Unterrichtsfächer

Der praktische Unterricht erfolgt nach Schwerpunkten getrennt im Gruppenverband von max. 12 Studierenden pro Praxisgruppe und umfasst folgende Fächer:

Industrieschnitt

Durchdachte und perfektionierte Schnitte in allen erforderlichen Größen sind der Baustein einer jeden industriellen Kollektion.
Daher wird zunächst die Erstellung von Basisschnitten nach Normgrößentabellen, welche auf Reihenmessungen beruhen, vermittelt. Die Basisschnitte werden unter Berücksichtigung von Qualitäts- und Kostenaspekten zu anspruchsvollen Modellschnitten weiter entwickelt. Dieser manuell angelegte Unterricht berührt alle grundlegenden Produktgruppen.

Gradieren

Industrielle Kollektionen bieten ein weites Größenspektrum für den Endverbraucher an. Das erfordert Kenntnisse im Vergrößern und Verkleinern von Schnitten. Dieser »Gradieren« genannte Prozess wird anhand der Modellschnitte vermittelt und geübt.

CAD

Aus Zeit- und Kostengründen werden Schnitte, inklusive deren Gradierung, in den Industrieunternehmen digital mit Hilfe von CAD-Schnittsystemen erstellt. Daher umfasst der Unterricht das breite Spektrum der notwendigen Inhalte, vom Generieren von Maßtabellen, über die Gradierung und das Legen von Schnittlagenbilder bis hin zur Vorbereitung der industriellen Dokumentation für Auslandsproduktionen mit einer CAD-Anlage. Für den Unterricht stehen die beiden weltweit führenden CAD-Schnittsysteme Lectra Modaris und Assyst zur Verfügung.

Kollektionsgestaltung

Das Fach Kollektionsgestaltung beinhaltet die kreative Auseinandersetzung mit Modethemen und die Gestaltung von Kollektionen für Industrieunternehmen: vom Konzept über den Entwurf bis zur produktionsreifen Umsetzung.
Parallel zur manuellen Kenntnisvermittlung erfolgt die Vermittlung des Programms »Texdesign« der Firma Koppermann, ein führendes Programm der Bekleidungsbranche für die Visualisierung und Simulation von textilen Entwürfen, Erstellung von technischen Zeichnungen und Mode-Präsentationen.

Verarbeitung

Für die überwiegend im Ausland statt findende Produktion müssen nähtechnische Abläufe vorbereitet und in geeigneter Form dokumentiert werden. Daher beinhaltet der Unterricht neben dem Erarbeiten von unterschiedlichen industriellen Techniken zur Detailanfertigung auch die Erstellung von produktionsbegleitenden Dokumenten.

Theoretische Unterrichtsfächer

Die Vermittlung von theoretischem Wissen erfolgt im Klassenverband mit maximal 24 Studierenden pro Klasse.

Mode- und Kulturgeschichte

Ziel dieses Unterrichts ist es, Mode in einen inhaltlichen Kontext zu stellen und den Studierenden dadurch konzeptuelle und gestalterische Impulse für die kreativen Fächer zu bieten. Ein zeitlicher Schwerpunkt wird auf den Beginn der Haute Couture im 19. Jahrhundert sowie der europäischen und japanischen Mode im 20.   und 21. Jahrhundert gelegt.

Materialkunde

Im Fach Materialkunde setzen sich die Studierenden anhand ihrer Kenntnisse über textile Rohstoffe und deren Eigenschaften mit aktuellen Stofftrends auseinander. Ergänzt wird der Unterricht durch Exkursionen zu internationalen Garn-, Stoff- und Zutatenmessen.

Betriebsorganisation

Die Arbeitsteilung in industriellen Unternehmen erfordert zum einen eine Organisation der Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten aller Arbeitsaufgaben sowie Hierarchien zur Entscheidungsfindung. Zum anderen müssen Abläufe bzw. Prozesse festgelegt und permanent optimiert werden, wie es z.B. beim Sourcing notwendig ist. Mit diesen Erfordernissen setzt sich der Unterricht auseinander.

Arbeitsvorbereitung

Die Abteilung »Arbeitsvorbereitung« bildet in industriellen Unternehmen das Bindeglied zwischen der Schnittkonstruktion und der Fertigung / Montage von Serien, indem sie die Fertigungsplanung vornimmt. Daher umschließt der Unterricht Themen wie Zeitwirtschaft, Termin- und Zuschnittplanung sowie Logistik, um typische Planungsfragen nach dem wer fertigt wann, wo und wie viel beantworten zu können.

Rechnungswesen

Wie teuer darf ein Stoff im Einkauf sein? Wo werden die meisten Kosten verursacht in einem Unternehmen? Zu welchem Preis muss ein Produkt mindestens verkauft werden? Und wie viel Gewinn hat ein Unternehmen dann erwirtschaftet? Die Antwort auf diese existenziellen Fragen gibt die Kosten- und Leistungsrechnung, ein Teilgebiet des Rechnungswesens.

Maschinenkunde

Im Fokus steht die Vermittlung von Grundkenntnissen über den genreabhängigen Einsatz branchentypischer Maschinen. Die Studierenden sind anschließend in der Lage, Auswahl und Einsatz von geeigneter Fertigungstechnologie nach betriebsüblichen Qualitätsanforderungen zu beurteilen.