Remodel Remake Recultivate

Eine Werkschau der meisterschule für mode | designschule münchen
Pavillon 333 der Pinakothek der Moderne
Sa / So 12.02.2022 – 13.02.2022
Sa / So 19.02.2022 – 20.02.2022
Öffnungszeiten: 10 Uhr – 18 Uhr
Für den Einlass gilt die G2+ Regel

Nachhaltigkeit/Sustainability – das Zukunftsthema, das uns alle betrifft und bewegt, ist auch eines der zentralen Bildungsziele der Deutschen Meisterschule für Mode | Designschule München. Gerade weil in der Mode- und Textilindustrie das Bewusstsein dafür stetig wächst, welch entscheidenden Beitrag beide für unser Konsumverhalten und den damit zusammenhängenden Vermarktungs- und Produktionsbedingungen zu leisten haben.

Dementsprechend starten alle Mode-Klassen der Meisterschule für Mode | Designschule München in dieses Schuljahr, das unter dem gestalterischen Motto RECULTIVATE steht, mit einem jeweils eigenen Projekt zum Thema REFASHIONING. Darunter verstehen wir die kreative Aufgabe Produkte und Materialien, die als „Alt“-Kleider, Retouren oder Restanten aussortiert wurden, wieder in den Marktkreislauf zurückzuführen. Damit ist für uns Refashioning eine Methode der Wertschätzung und Werterhaltung und eine von vielen Strategien im sehr komplexen Geflecht der ökologischen und sozialen Umorientierung der Textilindustrie.

Besonders inspirierend ist die Einladung des Architekturmuseums der Technischen Universität München Stoffbahnen weiterzuverwerten, die eine bedeutende Rolle im Erscheinungsbild der Ausstellung „WHO‘S NEXT – Obdachlosigkeit, Architektur und die Stadt“ in der Pinakothek der Moderne spielen, die sich sehr vielschichtig mit dem Thema Obdachlosigkeit auseinandersetzt.

Die Studierenden des Fachbereichs Modellistik haben aus diesen Textilien Taschen-Modelle, vornehmlich Body Bags, Trägertaschen und Rucksäcke, entworfen und als Prototypen realisiert. Dabei ging es besonders darum, technische und kreative Lösungen für die speziellen Outdoor-Qualitäten der Stoffe zu finden und für die Anforderungen der Mobilität in Bezug auf Leichtigkeit und Multifunktionalität.

Für die Werkschau im Pavillon 333 auf dem Gelände der Pinakothek der Moderne, in dem wir vom 12. Februar bis zum 20. Februar an zwei Samstagen und Sonntagen die Ergebnisse dieser Kooperation präsentieren dürfen, kombinieren wir diese Taschen mit den Arbeiten, die in einem parallelen Projekt in der Entwurfsklasse entstanden sind.

Eine Partie von Pullovern mit klassischen Norwegermustern, die vor allem deswegen in Altkleidercontainer gewandert sind, weil sie in Form, Schnitt oder Stil unattraktiv und unmodisch geworden oder leicht beschädigt waren, wurde durch Um- und Neubearbeitungen zu neuem Leben erweckt. Dabei fasziniert das besondere Potential von Maschenware, deren Flächen sich wieder auflösen und in ihre Grundbestandteile zurückführen lassen. Die dadurch gewonnenen Elemente, einzelne Motive oder sogar das ursprüngliche Garnmaterial, werden zu wirkungsvollen und dennoch tragbaren Strick-Modellen neu interpretiert, auch in Kombination mit recycelten Webwaren.

Die Norweger Pullover wurden uns auf Initiative der Designerin Alexandra Biron von Curland von dem Unternehmen RE TEXTIL zur Verfügung gestellt.

Die Werkschau wird begleitet vom Vermittlungsangebot des Architekturmuseums der TU München für Kinder, Jugendliche und Erwachsene: am Samstag, 19.2.22 von 10 bis 14.00 Uhr werden im Pavillon333 unterschiedliche Bauboxen to go von „ichbaumit“ zur Abholung angeboten.